Beim Tanz des Lebens das Glücklichsein lernen – Oldenburgische Volkszeitung

Der Artikel  bezieht sich auf mein erstes biodanzaGruppenAngebot in Vechta. Zu der Zeit war mein Name Bernd Vogel-Bachmann. Ich habe zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Namen getragen, Bernhard Vogel, Bernd Vogel, Bernd Vogel-Bachmann. Seit ca. 2018 trage ich jetzt den Namen Anton Vogel. Anton ist mein erster Vorname und für mich weniger mit Schmerz behaftet)

Beim „Tanz des Lebens“ das Glücklichsein lernen

Im Biodanza-Kurs von Bernd Vogel-Bachmann entdecken Bewegungswütige, was (sich) tief in ihnen (ver)steckt

 Von Karin Heinrich

 

Vechta Wo Bio draufsteht, ist Gesundes drin. Doch Biodanza macht nicht nur fit wie ein Turnschuh, es kann sogar das ganze Leben umkrempeln. Hinter dem aus dem Griechischen „bios“ (= Leben) und dem Spanischen „danza“ (= Tanz) zusammengesetzten Wort verbirgt sich nämlich nichts Geringeres als eine Anleitung zum Glücklichsein.


„Durch die Kombination von Musik, Bewegung, Begegnung und Emotionen verbindet uns Biodanza wieder mit unseren ursprünglichen Potenzialen“, erklärt Bernd Vogel-Bachmann, der in Vechta nun schon im zweiten Jahr das aus Chile stammende Konzept anbietet. Die Wurzeln von Biodanza liegen in den Riten, Tänzen und Symbolen verschiedener Völker und Kulturen. Die Wirkung ist laut Vogel-Bachmann verbrieft: Biodanza stärkt das Nervensystem, fördert Kreativität und sinnliche Genussfähigkeit.

 Fünf, die schon ungeduldig mit den Füßen scharren, wollen sich an diesem Abend die Anti-Stress-Wirkung ertanzen. „Biodanza ist ein großes Geschenk für mich“, freut sich die 35-jährige Jana Krafeld aus Lohne. „Ein toller kreativer Rahmen für Bewegung und Ausdruck.“


Bernd Vogel-Bachmann

Damit die Kreativität nicht vom eigenen Anblick abgelenkt wird, beginnt der Leib-Seele-Frischekick mit dem Verhüllen der großen Spiegel im Tanzsaal. „Das hilft dabei, ins eigene Erleben zu kommen“, erläutert Vogel-Bachmann, „schließlich geht es hier nicht um Schönheit und schon gar nicht um Tanzschritte“.

 

Lockere Vorlage für die Vivencias, wie die Biodanza-Sessions genannt werden, ist François Lelords Bestseller „Hectors Reise oder Die Suche nach dem Glück“. Denn Glück, meint der 52-jährige Kursleiter, der in der Vechtaer Suchtberatungsstelle arbeitet, sei davon abhängig, wie wir uns und unsere Lebenswirklichkeit wahrnehmen und beurteilen.


Den fünf Kursteilnehmern jedenfalls, die sich nach einer kurzen  Gesprächsrunde an den Händen fassen und ausgelassen im Kreis    herumhüpfen, quillt die Lebensfreude aus jeder Pore. Zu Musik von Udo Jürgens bis Bob Marley tanzen sie allein oder zu zweit, wecken schlafende Körperteile auf, formen aus den Händen Fächer für die Augen. Jeder, wie er mag. „Hier kann ich ganz ich selber sein“, findet denn auch Anne Berentsen (32), die extra aus Bruchhausen-Vilsen angereist ist und neben dem Vechtaer Biodanza-Kurs auch noch einen in Bremen besucht. „Biodanza macht eben süchtig.“

Cor Meinsma aus Osterfeine, der einzige männliche und mit 61 Jahren auch älteste Kursteilnehmer, bescheinigt dem „Tanz des Lebens“ eine ausgleichende Wirkung auf Geist und Körper. „Man wird freier, Biodanza verschiebt die Grenzen.“ Das wirkt sich auch auf das Leben jenseits des Kurses aus. „In den zwei Jahren, seit ich hier mitmache, habe ich schon mehrere Fallschirm- und Bungeesprünge absolviert“, erzählt der gebürtige Niederländer. „Das hätte ich mich früher nie getraut.“ Biodanza macht also nicht nur mobil. Es verleiht gelegentlich sogar Flügel . . .

Den Kopf abschalten: Bernd Vogel-Bachmann und Anne Berentsen probieren einen Augenfächer-Tanz.Leistungsdruck gibt es beim Biodanza nicht. Fotos: Heinrich

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aus: Oldenburgische Volkszeitung – Montag 4. Juni 2007, Lokalteil, Seite 9

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